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Plastikmüll auf Reisen im Van vermeiden



Wenn wir in der Natur unterwegs sind, muss ich mich manchmal sehr über meine Mitmenschen wundern. Weg geworfene Windeln, Hundekotbeutel, Dosen, Lebensmittelverpackungen, Zigarettenstümmel und sogar Damenbinden. Es ist echt widerlich, was die Menschen so in die Natur werfen. Manchmal schäme ich mich regelrecht, Teil dieser "intelligenten" Spezies zu sein.

 

Plastik und sein Fluch

 

Kunststoff war bis Mitte der 1950er Jahre noch rein organisch. Aus Kautschuk wurden die ersten Plastikpuppen, Gartenschläuche sowie medizinische Produkte hergestellt. Erst nach dem hinzufügen von Petrochemikalien wurde Plastik ein Problem für die Umwelt. Warum Plastik für die Natur eine Katastrophe ist, liegt vor allem an der langen Halbwertszeit.


Halbwertszeit von Plastik in der Übersicht:

  • Styroporbecher 50 Jahre 
  • Plastikflasche 450 Jahre
  • Plastiktüte 10-20 Jahre
  • Wegwerfwindel 450 Jahre
  • Angelschnur 600 Jahre

 

Ganz schön lange oder? Also was können wir tun um die Kontamination mit Plastik zu vermindern? Wir können vor allem schon beim Einkaufen darauf achtem, dass wir auf Plastik weitestgehend verzichten. Wenn es nicht anders möglich ist, dann gibt es immer noch die Möglichkeit Verpackungsmüll vor Ort im Supermarkt zu entsorgen und den Inhalt in leere Behälter zu füllen. Für diesen Zweck eignen sich auch die Produkte von Ikea (Behälter aus Glas, Deckel aus Plastik), Lock and Lock und Klean Kanteen. Bienenwachstücher sind eine tolle Alternative zu Frischhaltefolien und lassen sich ganz einfach selbst machen.

 

Plastikmatrix

 

Plastik ist nicht immer schlecht und es lässt sich auch nicht überall vermeiden. Plastik wird vor allem da eingesetzt, wo andere Stoffe auf Grund ihrer Beschaffenheit nicht geeignet wären. Zum Beispiel bei Produkten, die langfristig in Benutzung sind wie: Computer, Staubsauger oder Geschirrspülmaschinen. Die Plastikmatrix fordert nicht den gänzlichen Verzicht, sondern ein Umdenken. Viele Dinge für den täglichen Bedarf sind Wegwerfprodukte, die nach einmaligem Verwenden  nutz- und wertlos sind.

Diese sind zum Beispiel:

 

  • Einkaufstüten
  • Wegwerfwindeln
  • Plastik-Einwegflaschen
  • Kaffeekapsel
  • Strohhalm 
  • Shampooflasche
  • Hundekotbeutel
  • Tuben

Dabei gibt es so viele Alternativen für diese Gegenstände.

 

Upcycling und Wiederverwertung

Oft schmeißt man Dinge weg ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass sie einem noch nutzen könnten. Dabei kann vieles wiederverwendet werden:

  • Keksdose für die Aufbewahrung von Tees und Tütensuppen
  • Smoothie-Fläschchen für Essig, Öl und selfmade Spüli
  • Tetrapak als Utensilo oder als Behälter für die Jause unterwegs
  • Marmeladenglas für Kräuter oder kleine Snacks wie getrocknete Beeren
  • Sprayflaschen für selbstgemachtes Anti-Mückenspray oder Deo

Auf Reisen fülle ich Snacks in ein altes Gurkenglas. Da wir keine Kompressor-Kühlbox haben, verzichten wir automatisch auf Fleischwaren und dabei spart man sich schon mal die Wurstverpackung.

 

 

Müllfreie Hygiene on Tour

 

Auch hier kann man manche Dinge sehr gut wiederverwenden. Zum Beispiel  die kleinen Shampoo-Fläschchen aus dem Hotel. Wenn man selbst kein Hotelgast ist, kann man sich diese Fläschchen mitbringen lassen. Das darin enthaltene Shampoo ist schnell aufgebraucht und so kann man das Fläschchen mit eigenem Shampoo neu befüllen. Ich selbst benutze Shampoo aus dem Naturkost-Laden, welches frei von chemischen Stoffen und Parabenen ist. 

 

Plastikfreier Kulturbeutel durch:

  1. Bambuszahnbürste
  2. Festes Shampoo und Duschgel
  3. Natron als Ersatz für Reisewaschmittel aus der Tube
  4. Abschminkpads aus alten Handtüchern selbst nähen
  5. Cremes, Salben, Pasten und Seifen selbst herstellen

 

Abschließend gibt es noch ein paar Tipps für die Reiseküche im Camper: Fettige Pfannen muss man nicht immer mit künstlichem Spülmittel säubern. Es reicht auch Zitronensäure oder Essig. Zusammen mit diesen beiden Wunderwaffen und heißem Wasser, bekommt man auch hartnäckige Verkrustungen weg.  Auch Kaffeesatz kann helfen, dreckige Pfannen wieder sauber zu bekommen. 

 

Leider lässt sich Müll nicht immer vermeiden, auch wenn man bewusst damit umgeht. Wenn dann doch mal Müll entsteht, kommt dieser in einen Kajak-Packsack. Dieser kann immer wieder verwendet werden und wird einfach nach Gebrauch gereinigt. So ein Packsack eignet sich auch um darin Hundefutter zu transportieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Packsäcke luftdicht sind. Dadurch kann kein unangenehmer Geruch nach außen dringen. 

 

Quellen meiner Recherche

 

Vieles was in diesen Artikel eingeflossen ist, entspringt meiner eigenen Erfahrung. Gerade wenn es um das Thema Upcycling und Wiederverwendung geht. Die Grundlage für den ersten Teil dieses Artikels entstammt dem "Plastiksparbuch" von Smarticular. Zum Beispiel die Informationen zur Halbwertszeit von Plastik sowie die Plastikmatrix. Das Plastiksparbuch kann direkt beim Verlag bestellt werden oder hier. Auf der Website von Smarticular finden sich viele weitere Rezepte, DIY Ideen und Informationen.

 

Dieser Artikel enthält unbezahlte Werbung.

 

 

 

 

 


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