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Der Glücksfaktor



Heute möchte ich meinen Artikel gerne mit einem Zitat beginnen.

 

Happiness is only real, when shared.

– Christopher McCandless 

 

Christopher McCandless war ein glücklicher Mann, als er mit 24 Jahren in die Wildnis Alaskas zog um frei zu sein.  Leider hat ihm das, was ihn glücklich gemacht hat, sein Leben gekostet. In diesem Artikel geht es nicht um Chris McCandless. Es geht darum, wodurch wir Glück erfahren und wodurch wir uns selbst im Weg stehen.

 

Gesundheit

Für mich einer der wichtigsten Faktoren - vielleicht sogar der Wichtigste. Wenn man gesund ist, lebt es sich einfacher. Man ist frei und von anderen unabhängig. Oft wissen wir nicht genug zu schätzen, wie wichtig es ist gesund zu sein. In jungen Jahren denkt man darüber nicht so oft nach, aber je mehr Menschen vor einem gehen, umso deutlicher wird es, das ganz andere Dinge wichtig sind. Selbst wenn man das ein oder andere Zipperlein hat, man kann sich glücklich schätzen, gesund zu sein.

 

Beruf & Karriere

Dieser Faktor ist nicht zu unterschätzen. Ist man mit dem, was man täglich tut glücklich, können Beruf und Karriere ein großer Faktor sein. Ein ausgefüllter Tag mit einer Tätigkeit, die einem Spaß macht - was gibt es besseres? Dennoch sollte man bedenken das Beruf und Karriere nicht das Wichtigste sind. Wenn alles andere nicht passt, kann es sein das man sich zu sehr auf eine Sache versteift. Ob es dann noch auf Dauer glücklich macht, ist fraglich. Manche Menschen haben das Bedürfnis sich zu engagieren und durch ihr Engagement etwas zu bewirken. Dies ist vor allem bei Menschen in sozialen Berufen der Fall. Wer jetzt in einem Büro sitzt und einer normalen Bürotätigkeit nachgeht, ist nicht automatisch unglücklich, nur weil der soziale Aspekt der Arbeit fehlt. Auch Kollegen und Vorgesetzte können dazu beitragen, dass man mit seinem Job glücklich wird. Ein Grund mehr, auf die Auswahl der Mitarbeiter und das Miteinander zu achten. Wer mobbt, muss Konsequenzen spüren.

 

Familie, Kinder & Enkelkinder

Ganz klar, Kinder sind richtige Glücksbringer. Wenn sie klein sind, ist es schön mit ihnen Zeit zu verbringen, sie beim aufwachsen zu beobachten, mit ihnen durch alle Phasen des Lebens zu gehen. Gerade wir Frauen neigen dazu Kinder als "Glücksfaktor" zu betrachten. Dabei sollte man immer vor Augen haben, dass es sich um einen Menschen mit eigenen Bedürfnissen handelt. In meinem Umfeld, kenne ich einen Fall, wo die Mutter sehr fixiert auf ihr Kind ist. Das mittlerweile erwachsene Kind musste sich von seiner Mutter befreien um mit dem/der Lebenspartner*in glücklich zu werden, ansonsten hätte sie die Beziehung zerstört. Bei dem Thema fallen mir noch andere Mütter ein, die ihre Kinder mit ihren hochgesteckten Erwartungen erdrückt haben. Kinder sind nicht dazu da um uns glücklich zu machen und um unsere Bedürfnisse nach Aufmerksamkeit zu stillen. Sie sollen und müssen selbst herausfinden, was sie glücklich macht.

 

Vierbeiner

Wenn es um Glück und Zufriedenheit geht, können wir von unseren Vierbeinern sehr viel lernen. Sie sind mit einfachen Dingen glücklich und sie freuen sich über Deine Aufmerksamkeit ihnen gegenüber. Hunde leben im hier und jetzt. Wenn es Probleme zwischen Hund und Mensch gibt, dann weil wir mit unseren Gedanken wieder wo anders sind. Der Mensch neigt dazu, gedanklich alles zu zerkauen. Leider passiert es auch mir immer wieder, dass ich nicht aufpasse. Hunde lernen von Anfang an unsere non-verbale Kommunikation zu lesen und zu deuten. Erschreckend oft treffen sie dabei ins Schwarze. Natürlich ist das auch immer abhängig von der Rasse, aber viele Hunde entwickeln ein Gespür für die Launen ihrer Zweibeiner. Hunde und auch Katzen haben eine, im Vergleich zum Menschen, limitierte Lebenszeit. Wenn wir uns auf den Austausch Mensch/Hund einlassen, dann sollten wir versuchen, unsere Hunde glücklich zu machen, denn dann machen sie auch uns glücklich. Zu hohe Erwartungen und Druck können die Beziehung sehr negativ beeinflussen. In der Hundeerziehung heißt es: One Step at a Time. Durch unsere Vierbeiner lernen wir uns wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren.

 

Materielles

Besitz macht unfrei, heißt es so schön. Tatsächlich erlebe ich immer mehr, dass diese einfache Floskel stimmt. Wir alle haben zu viel Ballast in unserem Leben, der uns ausbremst. Wenn ich meine Wohnung ausmiste erlebe ich immer wieder eine Erleichterung dabei. Unsere Besitztümer machen uns auf Dauer zu schaffen. Da ist einmal der räumliche  und der finanzielle Aspekt. Eigentlich sollte man sich bei der Anschaffung eines Produktes immer fragen: "brauche ich das wirklich, oder ist das wieder nur ein Impuls?" Wenn ein Impuls unser Kaufverhalten leitet, liegt das oft an irgendwelchen Triggern. Rein psychologisch, versuchen wir mit dem Kauf eines Produktes etwas zu kompensieren und um von Problemen abzulenken.

 

Reisen & Natur

Ein glücklicher Tag ist es für mich, wenn ich mit meinen Hunden und meinem Mann in der Natur unterwegs sein kann. Jetzt wo der Winter kommt, hoffen wir auf Schnee. Ein Tag in den Bergen wäre natürlich optimal zum Entspannen, aber leider ist das nicht drin. Corona hat Mitteleuropa im Griff und so müssen wir uns an schöne Bilder vom letzten Jahr erinnern. Aber auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft lassen sich schöne Stunden verbringen und Erinnerungen sammeln. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Im Grunde ist es nicht ausschlaggebend, wo wir unsere schönen Stunden verbringen, sondern das wir sie verbringen. 

 

 

Fazit

Es ist sehr wichtig zu lernen, was einem gut tut und was nicht. Glück muss nicht immer durch Außeneinflüsse generiert werden. Es ist wichtig zu lernen mit sich selbst klar zu kommen, ohne den Partner, die Kinder und was sonst noch so dazu gehört. Eine Beziehung die das ganze Leben währt ist die, die man mit sich selbst hat. Gewährt man sich die Zeit, sich um sich selbst zu kümmern, profitieren auch andere davon. Bekommt man diese Zeit nicht, kann es passieren, dass man nie lernt für sich selbst und seine eigenen Grenzen einzustehen. Zu lernen, was mir gut tut und was nicht, bewahrt mich und andere davor unglücklich zu werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Familie einem den Raum gibt um mehr über sich selbst zu erfahren. Ist man immer nur von anderen abgelenkt, wird man nie lernen welche Faktoren in uns Stress und Unwohlsein auslösen. 

 

In diesem Sinne, nehmt Euch mehr Zeit zu reflektieren, was Euch glücklich macht.

Eure Nina

 

 

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