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Ein großer Verlust


Im August 2020 schrieb mich @susettescaddy auf Instagram an, um mir einige gute Plätze im Landkreis Kitzingen (Unterfranken) zu empfehlen. Mein Partner und ich planten für das darauffolgende Wochenende einen Ausflug zur Mainschleife, und ich suchte öffentlich auf Instagram nach Tipps für die Gegend. Wir arrangierten ein Treffen mit Susette, um uns persönlich kennenzulernen. Das erste Treffen fand an einem Samstagabend am Fuße des Schwanbergs im Kitzinger Land bei Iphofen statt, einer prädestinierten Weingegend. Susette und wir teilten Speisen und Getränke, genossen die Abendstimmung und die Abkühlung des Tages. Wir saßen relativ weit oben auf dem Schwanberg und hatten einen wunderschönen Picknickplatz mit traumhafter Sicht auf den Sonnenuntergang vor uns. Es war ein wunderschöner Abend, und Susette erzählte uns ihre Reisegeschichten, wie sie ihren alten Käfer zum Minicamper umgebaut hat und wohin sie damit gereist ist.

 

Es sollten zwei Jahre vergehen, ehe wir uns wiedersehen konnten (es waren ja die Pandemie-Jahre). Susette lud uns zu ihrem 66. Geburtstag im Juli 2022 ein. Wir reisten zu zweit an, obwohl es mir an jenem Wochenende aufgrund einer fortschreitenden Migräne nicht gut ging. Aber ich freute mich so sehr darauf, Susette wiederzusehen, dass ich mich entschied, zu kommen. An diesem Wochenende lernte ich weitere Caddy-Mädels sowie Freunde von Susette und ihre Cousine Birgit kennen.

 

Es musste leider ein weiteres Jahr vergehen, bis wir uns wiedersehen konnten. In unseren beiden Leben war viel los. Susette lud uns zu sich ein, und so verbrachten wir einen wunderschönen Septemberabend mit ihr. Wir (Michael war auch dabei) lauschten ihren Geschichten über frühere Reisen und tauschten uns über unser beider Leben aus.

 

Auch wenn wir uns nur drei Mal persönlich getroffen haben, hatten Susette und ich immer wieder Kontakt. Sie war für mich und Michael ein großes Vorbild. Wir haben ihre Reisegeschichten aufgesogen, uns über ihren Caddy Sue und die Reisen, die sie damit unternommen hat, gefreut. Susette und ich tauschten uns über unsere gemeinsame Lieblingsinsel Teneriffa aus, leider erst Anfang 2023, als ich schon wieder zu Hause war. Wie gerne hätte ich sie getroffen, etwas unternommen oder sie in unsere Wohnung eingeladen.

 

Wie schon angemerkt, hatten Susette und ich uns nicht oft getroffen, aber wir haben uns immer wieder geschrieben. Sie hat mir in schwierigen Phasen immer wieder Mut gemacht. Sie wusste von meinem ADHS und dass ich zu diesem Zeitpunkt mit meiner beruflichen Situation mehr als haderte. Susette war Lehrerin. Ich bin mir sicher, dass sie die Beste war – ein Fels in der Brandung und ein Vorbild für uns alle.

 

Am 15. und 16. Dezember haben wir uns noch einmal gemeinsam geschrieben. Ihre lieben Worte werde ich nie vergessen. Am 18. Dezember kam dann die Hiobsbotschaft von Susettes Tochter Susanna. Ihr starkes, großes Herz hat am 17.12.2023 für immer aufgehört zu schlagen.

 

Unser tiefstes Mitgefühl gilt ihrer Tochter Susanna, ihren Angehörigen und allen Freunden. Susette, es war mir eine Ehre, dich gekannt zu haben. Deine Worte und dein gutes Herz werden noch lange nachklingen. Wir werden dich nicht vergessen.

 

Deine Nina mit Michael und den Jungs