Puerto de la Cruz - Teneriffa - Kanarische Inseln
Am Samstag, den 11. Mai, fand der internationale "Empty the Tanks" Protest statt. Die Initiative kämpft seit Jahren darum, die Delfin- und Orca-Shows in zoologischen Einrichtungen zu beenden. In Puerto de la Cruz, vor den Toren des weltbekannten Loro Parque (Film und Fernsehen), fand zwei Wochen nach den Protesten gegen den Massentourismus eine friedliche Demonstration für die Freilassung der im Loro Parque lebenden Orcas und Delfine statt.
Der Loro (dt. Papageien) Parque wurde 1972 von dem deutschen Unternehmer Wolfgang Kiessling übernommen. Im Februar 2006 wurde die Sensation - der Orca Ocean - vor einem großen Publikum eingeweiht. Derzeit leben sechs Orcas in drei miteinander verbundenen Becken (8-12 m tief, 120 m lang). Orcas sind sehr intelligente Meeressäuger, die in Familien (Pods) leben und eine Kultur pflegen. Jede Kultur unterscheidet sich in Ernährung, Sprache und Angewohnheiten. Dies wiederum spiegelt sich in äußerlichen Merkmalen wider. Im Gehirn der Orcas befinden sich viermal so viele Spindelzellen (verantwortlich für die Verarbeitung von Emotionen und Bindung), und das Gehirn ist auch stärker gefaltet. Dabei geht es um die charakteristischen Windungen eines Gehirns. Je stärker gefaltet, umso höher die Intelligenz, da mehr Nervenzellen Informationen verarbeiten können. Diese Fakten zeigen, dass die eintönige Umgebung eines Wassertanks nicht die richtige für solch intelligente Wesen ist. Das gleiche gilt auch für Delfine, die eng mit Orcas verwandt sind. Die Konsequenzen tragen immer die Tiere und ihre Trainer. Im Dezember 2009 wurde der Trainer Alexis Martínez vom Orca-Bullen Keto getötet. Der Obduktionsbericht ergab multiple Frakturen am Brustkorb sowie eine Lungenquetschung und einen Leberriss. Zwei Monate später wurde in Sea World San Diego die Trainerin Dawn Brancheau vom Orca-Bullen Tillikum getötet. drei der Orcas aus dem Loro Parque wurden in Gefangenschaft in einer Sea World-Einrichtung gezeugt und geboren und wurden an den Park auf Teneriffa "ausgeliehen". Nur Wildfang Morgan wurde in Freiheit geboren. Sie wurde 2013 abgemagert vor der Küste Hollands aufgefunden und vorerst in einem Zoo untergebracht, um anschließend nach Teneriffa geflogen zu werden.
Am Samstag standen Canarios und Touristen vereint vor dem Loro Parque, um ihre Ablehnung gegen die Ausbeutung von Meeressäugern zu signalisieren. Die Betreiberfamilie beobachtete die Demonstration aus der Entfernung. Dem Patriarchen Wolfgang Kiessling (86) gehören neben dem Loro Parque unter anderem der Vergnügungspark Siam Park, die gleichnamige Siam Mall, Poema Del Mar und das Hotel Botanico. Das geschätzte Nettovermögen des deutschen Millionärs liegt bei ca. 370 Mio. €. Somit belegt der Unternehmer Platz 169 der reichsten Personen in Spanien. Ende April veröffentlichte Kiessling ein umstrittenes Video, in dem er sich wie folgt äußert:
„Sie wollen, dass wir vegan leben, keine Haustiere haben, keine Ledertaschen oder Schuhe tragen, und sie wollen auch unseren Urlaub beeinflussen, damit wir keine Zoos besuchen“. Er fügte hinzu: „Eine neue Branche ist geboren. Sie nennen sich Umweltschützer, sind es aber nicht. Sie sind nur Menschen auf der Suche nach Reichtum. Sie wollen unsere Welt verändern, vegan leben, keine Wolle tragen, keine Milch trinken, keine Pferde reiten, keine Haustiere haben, keine Zoos besuchen“. (Quelle: YouTube)
Für viele Aktivist*innen klingt die Kritik Kiesslings wie blanker Hohn. Niemand kann vom Aktivismus leben, denn Aktivismus wird in unserer Gesellschaft von vielen als Hobby angesehen, als etwas, was man in der Freizeit macht. Die wenigsten können davon leben. NGO's leben hauptsächlich von Spenden. Hier wird schlicht und einfach Täter-Opfer-Umkehr betrieben. Ein reicher Mann, der vom Leid der Tiere lebt, erhebt sich „moralisch“ über Menschen, die ihr Leben dem Aktivismus widmen. Ein weiteres Beispiel: In einem Blog auf seiner Website, veröffentlicht der Park zynische Beiträge über „Gegner“. Über die neuseeländische Orca-Forscherin und Aktivistin Ingrid Visser, die ihr ganzes Leben darauf ausgelegt hat, Orcas in Not zu helfen. Im Blog des Zoo-Probaganda-Organs "Zoosmedia" bekommt auch Meeresbiologe und Aktivist Robert Marc Lehmann sein Fett ab.
Man muss eines klar sagen: Es handelt sich um Retourkutschen, denn wir alle wissen, es geht hier nur darum, den Menschen genug Sand in die Augen zu reiben, damit diese Industrie weitermachen
kann. Eine Industrie, in der die Tiere die Verlierer sind und nur wenige richtig viel daran verdienen.
Quellen:
Wikipedia
thelocal.es
wdsf.eu
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Lucy (Freitag, 17 Mai 2024 14:36)
Es wird Zeit, dass so etwas zumindest in der EU verboten wird. Der Rest der Welt wird früher oder später folgen.
Danke, dass Du nicht locker wirst, deine Community immer wieder darauf aufmerksam zu machen.
#EmtpyTheTanks