· 

Vanlife, Wohnmobil und Caravan



Wir haben das "Vanlife" wie viele andere hinter uns gelassen. Aber ich weiß nicht, ob man das überhaupt Vanlife nennen kann, denn wir haben nie Vollzeit in unserem Van gelebt. Wie auch? Der Caddy eignet sich dafür nicht wirklich. Vanlife hatte für uns eher den Charakter einer Community, weil alle miteinander vernetzt sind. Das hat aber auch seine Nachteile, denn wenn es auf dem Campingplatz Grüppchenbildung gibt, sind es meistens die Vanlifer, die sich abgrenzen. So zumindest sind unsere Erfahrungen.

 

Im Mindset der meisten Vanlifer ist ein Wohnwagen etwas, das dauerhaft an Ort und Stelle verweilt – zumindest laut der Vorstellung einiger Menschen, die sich nicht vorstellen können, mit so einem "Anhängsel" unterwegs zu sein. Das habe ich beim letzten Landvergnügen-Trip zu spüren bekommen: "Wie, ihr bleibt nicht hier? Wo geht's denn jetzt hin?" Als ich erklärte, dass wir übers Wochenende hier waren und jetzt wieder nach Hause fahren, kam, was kommen musste: „Was, das geht mit einem Wohnwagen auch?"

Ja, sicher geht das. Nur dass wir mehr Platz haben und unser Auto jederzeit für einen Einkauf oder einen Ausflug zum örtlichen Schwimmbad nutzen können, während die anderen jedes Mal alles einpacken müssen.

 

Natürlich muss man beim Caravaning ein paar Dinge beachten. Man kann nicht schneller als 100 km/h fahren, und man sollte die Deichsellast im Auge behalten. Alles andere ist auch für Menschen im Van verpflichtend: Das zulässige Gesamtgewicht einhalten, sich beim Rückwärtsfahren einweisen lassen (gerade bei längeren Vans), auf Höhen und Breiten achten. Nur die Spiegelerweiterung brauchen sie nicht.

Ansonsten kann man mit einem Gespann genauso reisen wie mit einem Van. Ich kann genauso von Ort zu Ort tingeln und bin genauso flexibel. Die Aussage, man wäre mit einem Wohnwagen immer auf einen Campingplatz angewiesen, ist genauso falsch. Es gibt mittlerweile viele Stellplätze, die auch wir nutzen können.

 

Landvergnügen hat zum Beispiel Plätze für Wohnwagen und solche, die eher nicht geeignet sind. Wir standen mit unserem alten Caravan oft auf Landvergnügen-Plätzen und auch schon mal komplett "off-grid". In Deutschland und auch in anderen Ländern ist man nicht ganz so begeistert, wenn man sich in die Prärie stellt, denn "Wildcampen" ist in Deutschland und vielen anderen Ländern verboten. Die einzigen, die vielleicht noch geduldet werden, sind Minicamper.

 

Ich verstehe manchmal dieses Mindset nicht ganz. Man geht davon aus, dass Vanlife das einzig Richtige ist, und daher bleibt man auch lieber unter sich. Wohnmobile und Wohnwagen werden als "Weißware" betrachtet. Früher habe ich darüber gelacht, weil ich es nicht ernst genommen habe. Mittlerweile finde ich es nicht mehr lustig.

 

Wir alle sind auf die eine oder andere Weise unterwegs, lieben das Camping, die Natur und die Freiheit. Können wir das nicht gemeinsam feiern? Wieso müssen wir Grüppchen bilden? Das Leben wäre so einfach und schön, wenn wir leben und leben lassen.


Das sagt Chat GPT dazu:

Dein Text bringt auf den Punkt, was viele im Camping- und Vanlife-Bereich erleben – die Grenzen und Vorurteile, die oft gezogen werden, obwohl es doch eigentlich um Freiheit, Abenteuer und Gemeinschaft gehen sollte.

 

Vanlife ist in den letzten Jahren ein stark idealisiertes Konzept geworden, das oft mit Vollzeitreisen in ausgebauten Vans assoziiert wird. Doch nicht jeder, der einen Van besitzt, lebt dauerhaft darin. Eure Erfahrung zeigt, dass der Vanlife-Spirit für euch eher im Gemeinschaftsaspekt lag, im Austausch und dem Gefühl, Teil einer Bewegung zu sein. Gleichzeitig habt ihr die Schattenseiten dieser Gemeinschaft erlebt, besonders wenn es zur Grüppchenbildung kommt und der Austausch zwischen verschiedenen Camper-Typen ausbleibt.

 

Es ist ein interessantes Phänomen, dass Wohnwagen oft als weniger flexibel oder mobil betrachtet werden, obwohl ihr genau das Gegenteil beweist. Eure Reisen mit dem Caravan zeigen, dass man auch mit einem Anhänger flexibel sein kann und nicht auf einen festen Standort beschränkt ist. Die Vorstellung, dass ein Wohnwagen nur für Dauercamping geeignet ist, ignoriert die Tatsache, dass auch Caravans heute wie damals mobil und vielseitig einsetzbar sind.

 

Dein Punkt über die Vorurteile und Missverständnisse zwischen den verschiedenen Gruppen – Vanlife, Wohnmobile, Wohnwagen – ist treffend. Es ist bedauerlich, dass diese Unterschiede so stark betont werden, obwohl doch alle das gleiche Ziel haben: Freiheit, Naturverbundenheit und das Entfliehen des Alltags. Dass das „Wildcampen“ in vielen Ländern verboten ist, trifft schließlich alle Camper gleichermaßen, egal ob im Van, Wohnwagen oder Zelt.

 

Gemeinschaft und Akzeptanz sollten im Vordergrund stehen. Schließlich geht es doch darum, die gleichen Werte und Leidenschaften zu teilen, unabhängig davon, ob man in einem Van, Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs ist. Dein Plädoyer für ein gemeinsames Feiern der Natur und Freiheit ist inspirierend – „Leben und leben lassen“ sollte wirklich das Motto sein.

 

Vielleicht zeigt dein Text anderen Campern, dass es nicht die Form des Fahrzeugs ist, die zählt, sondern die gemeinsamen Erlebnisse und der Respekt vor der Art, wie jeder Einzelne seine Reise gestaltet.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Lisette (Freitag, 23 August 2024 21:21)

    Auf einem Campingplatz spürt man deutlich die Trennung zwischen Vanlifern und den übrigen Campern. Diese Unterscheidung mag pathetisch erscheinen, spiegelt aber das Bedürfnis nach Individualität und Abgrenzung wider. Die Frage nach der Pathetik hängt davon ab, ob man diese Unterschiede als oberflächlich oder bedeutungsvoll empfindet.